Pressemitteilung

085/2024/32/P
Fürth, den 28. März 2024

Bayerische Wirtschaft wächst leicht im Jahr 2023, Bruttoinlandsprodukt Deutschland sinkt zeitgleich

Bruttoinlandsprodukt legt im Jahr 2023 preisbereinigt in Bayern um 0,3 Prozent zu

Obwohl die Wirtschaft in Deutschland insgesamt im Jahr 2023 geschrumpft ist, verzeichnet Bayern im selben Jahr ein leichtes Wachstum. Wie das Fachteam des Bayerischen Landesamts für Statistik meldet, wächst das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2023 nominal um 7,2 Prozent. Preisbereinigt bedeutet das einen Zuwachs von 0,3 Prozent. In Deutschland nimmt das Bruttoinlandsprodukt 2023 indessen um 0,3 Prozent ab.

Der größte Anteil der Bruttowertschöpfung entsteht in Bayern weiterhin im Verarbeitenden Gewerbe. Hier ist preisbereinigt ein Zuwachs von 1,7 Prozent zu beobachten, während auf Ebene von Deutschland ein Rückgang von 0,2 Prozent sichtbar ist. Der Wirtschaftsbereich „Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe“ verzeichnet in Bayern eine unterdurchschnittliche Wachstumsrate mit preisbereinigtem Rückgang von 0,6 Prozent. Dabei waren im Gastgewerbe noch im Vorjahr große Erholungseffekte nach der Coronapandemie zu beobachten.


Fürth. Die bayerische Gesamtwirtschaft widersteht im Jahr 2023 weiterhin den Rezessionstendenzen, die sich in Deutschland insgesamt zeigen. Während das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt bundesweit im Jahr 2023 um 0,3 Prozent schrumpft, berichtet das Bayerische Landesamt für Statistik auf Basis vorläufiger Berechnungen einen leichten Zuwachs um 0,3 Prozent in Bayern. Die größten realen Zuwächse gibt es in Mecklenburg-Vorpommern mit 3,3 Prozent und in Brandenburg mit 2,1 Prozent. In Ostdeutschland, Berlin ausgenommen, beträgt das gesamtwirtschaftliche Wachstum 0,4 Prozent, in Westdeutschland einschließlich Berlin ist ein Rückgang um 0,4 Prozent zu beobachten.

Das Verarbeitende Gewerbe ist weiterhin der wichtigste Wirtschaftsabschnitt in Bayern sowie in Deutschland insgesamt. Hier zeigt sich die Widerstandskraft der Bayerischen Wirtschaft besonders deutlich, denn Bayern erwirtschaftet 2023 im Verarbeitenden Gewerbe einen realen Zuwachs von 1,7 Prozent, während es bundesweit zu einem leichten Rückgang von 0,3 Prozent kommt.

Nachdem sich im Vorjahr vor allem das Gastgewerbe deutlich von der Corona-pandemie erholt hatte, verbucht der zugehörige Wirtschaftsbereich „Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe“ im Jahr 2023 wieder Einbußen in der Bruttowertschöpfung. In Bayern nimmt sie real um 0,6 Prozent ab, in Deutschland um 1,0 Prozent.

In den Dienstleistungsbereichen der bayerischen Wirtschaft, zu denen unter anderem die Abschnitte „Verkehr und Lagerei“, „Gastgewerbe“ und „Information und Kommunikation“ zählen, werden gut zwei Drittel der Bruttowertschöpfung erwirtschaftet. Hier ist ein leicht überdurchschnittliches Wachstum um 0,8 Prozent zu verzeichnen, bundesweit sind es 0,5 Prozent.

Ergänzende Hinweise

Definition Bruttoinlandsprodukt

Das Bruttoinlandsprodukt umfasst den Wert aller innerhalb eines Wirtschaftsgebietes während einer bestimmten Periode produzierten Waren und Dienstleistungen. Es entspricht der Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche zuzüglich der Gütersteuern und abzüglich der Gütersubventionen. Die Bruttowertschöpfung, die zu Herstellungspreisen be-wertet wird, ergibt sich für jeden Wirtschaftsbereich aus dem Bruttoproduktionswert zu Herstellungspreisen abzüglich der Vorleistungen zu Anschaffungspreisen.

Erste vorläufige Berechnungen liegen zu Grunde – Aussagen unter Vorbehalt
Bei den hier für das Jahr 2023 vorgelegten Länderergebnissen handelt es sich um eine erste, vorläufige Berechnung des Arbeitskreises „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ (AK VGRdL), dem alle Statistischen Landesämter, das Statistische Bundesamt sowie der Deutsche Städtetag angehören. Bei der Interpretation der Ergebnisse ist zu beachten, dass die den Berechnungen zugrunde liegende Datenbasis drei Monate nach dem Ende des Berichtszeitraums na-turgemäß noch „dünn“ ist, sodass zu späteren Rechenständen Änderungen an den Wachstumsraten und auch in der Reihenfolge der Bundesländer möglich sind. Ein Ranking der Bundesländer ist zu diesem Rechenstand daher stets unter Vorbehalt zu betrachten.

Weitere Informationen zur Volkwirtschaftlichen Gesamtrechnung
Weitere Informationen und Ergebnisse zu den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen erhalten Sie auf der Homepage des AK VGRdL unter www.statistikportal.de/de/vgrdl. Dort erhalten Sie auch detaillierte Informationen zur Revision 2019 in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen. Ausführliche Ergebnisse enthält auch der in Kürze erscheinende Statistische Bericht „Bruttoinlandsprodukt in Bayern im Jahr 2023“. Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (0911 98208-6638).